Köhler

Köhler sorgen in ganz Norwegen rund ums Jahr für Angelfreuden. Kleinere Exemplare von etwa einem Pfund streifen das ganze Jahr über in Ufernähe umher, besonders an Felsküsten. Größere Köhler von 5 Pfund ziehen im Sommer in Schwärmen durch die Fjorde. Hat man es auf die richtig kapitalen Köhler ab 10 Pfund abgesehen, dann sucht man sich Köhlerplateaus. Am besten unternimmt man eine Kuttertour, denn die erfahrenen Skipper kennen diese Stellen genau. So sind auch in Mittelnorwegen Köhler von 20 Pfund und teilweise mehr möglich. Mit etwas Glück fängt man Köhler dieser Größenordnung auch im Mai, wenn diese den großen Heringsschwärmen in die Fjorde folgen. Straumen - das sind Engstellen zwischen zwei Fjorden - sind besonders geeignet, um Großköhler zu erbeuten. Einer der bekanntesten dürfte der Saltstraumen bei Bodø sein.

Auf kleinere Köhler angelt man mit einer Spinnrute vom Ufer oder vom Boot. Dabei werden kleine Pilker bis 30g verwendet. Eine Stationärrolle mit 30er monofilen Schnur ist ausreichend. Habt ihr es dagegen auf die größeren Kaliber abgesehen, dann benötigt ihr ausgezeichnetes starkes Material. Bei Kuttertouren empfiehlt sich eine 30lbs Bootsrute mit guter Rolle und 30er geflochtenen. Dementsprechend sollte auch die Vorfachschnur dimensioniert sein (0,8-1,2mm monofile). Die großen Köhler stehen oft ein paar Meter über dem Meeresboden bis ins Mittelwasser. Achtet bitte auch darauf, dass ihr beste Qualität bei Kleinteilen wie Wirbel und Haken verwendet. Geht euch nämlich ein 20 Pfünder an den Haken, wird der mächtig Radau machen! Köhler dieser Größe sind mit die stärksten Kämpfer, die das Nordmeer vorzuweisen hat. Wer einmal einen solchen Kameraden gedrillt hat, wird es nie vergessen.

Geeignete Köder sind alle Arten von Dorschfliegen, der bekannte Gummimakk und unser Pilker. Den dürft ihr in größeren Tiefen ruhig etwas schwerer auslegen. Man sollte aber eins beachten: Je leichter der Pilker und je weniger Beifänger, desto mehr Köderspiel legt der Pilker an den Tag. Dies ist besonders beim Köhler von großem Interesse, denn je mehr Köderspiel, desto höher sind die Chancen. Zieht euren Pilker daher auch immer mal ruckartig ein oder kurbelt ihn ein paar Meter schnell nach oben und laßt ihn dann wieder absacken.

Hier noch was für den Gaumen, diese Zubereitungsart könnt ihr natürlich nur vor Ort mit frischen Köhlern vornehmen: Zunächst werden kleinere Köhler ausgenommen und portioniert (also nicht filetieren). Setzt nun einen Topf mit Meerwasser auf. Anschliessend werden die Stücken in das Wasser gelegt und gekocht. Der Kochvorgang dauert nur sehr kurz. Achtet darauf, dass euch die Fische nicht zu weich kochen, sonst habt ihr nur noch "Krümel" im Topf und kein vernünftiges Stück Fisch. Probiert es unbedingt aus, eine Gaumenfreude und schnell zubereitet!

Übrigens: Seelachs=Köhler, auch wenn viele in Fischgeschäften mit der Endung -lachs einen Edelfisch vermuten.

Norwegischer Rekord: 22,70 kg

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